Im Naturwaldreservat Damm

Waldspaziergang wird Teil des Jahreskalenders

Bei schönsten Herbstwetter fanden sich gut zwei Dutzend Bürger*innen zum Waldspaziergang der GRÜNEN im Dürnbucher Forst ein.

„Der Klimawandel zeigt sich auch schon in unseren heimischen Wäldern.“, begrüßte unsere Kreisrätin Olivia Kreyling die Gäste und nannte dies unter anderem als Motivation zum Waldspaziergang einzuladen. So soll dieses Format auch wiederholt werden und ein fester Bestandteil im Kalender der Mainburger GRÜNEN werden. Extra angereist kamen Erhard Grundl, grüner MdB aus Straubing und Marlene Schönberger, grüne Kreisrätin aus dem Landkreis Landshut und Kandidatin für das Direktmandat zur Bundestagswahl im gemeinsamen Stimmkreis mit Landshut Land und Lanshut Stadt
Im Verlauf der Wanderung bekamen die Teilnehmer von unserem Mitglied und ausgebildeten Förster Ulrich Heindl zahlreiche Informationen zum Wald, den Besitzverhältnissen und den Herausforderungen der Forstwirtschaft.

Spannungsfeld Forstwirtschaft

Die Waldfläche Bayerns liegt zu 55% in privaten Händen – immerhin 1,4 Millionen Hektar. Mehr als 650.000 Eigentümer teilen sich diese Fläche. „Bei den meisten Parzellen handelt es sich nur um schmale Streifen, das macht die Bewirtschaftung und die Ausrichtung auf einen zukunftsfähigen Mischwald sehr schwer.“, so Ulrich.

Während die Staatsforsten den notwendigen Waldumbau stetig vorantrieben, könnten das die meisten der Kleinstwaldbesitzer kaum stemmen.

Die Forstwirtschaft muss sich im Spannungsdreieck Ökologie-Ökonomie-Erholungsfunktion bewegen. Das Ökosystem Wald dient zum einen als wichtiger Wasserspeicher und der Luftreinhaltung, zum anderen ist der Wald Lieferant eines hochwertigen und nachwachsenden Rohstoffes. „Und zu guter Letzt sind es wir Menschen, die im Wald Ruhe und Entspannung suchen“, erklärte Ulrich die Erholungsfunktion des Waldes bei einem der Besichtigungspunkte.
Alles bedingt einander und zeitgleich müssen stets Kompromisse gefunden werden. So soll mehr Holz im Bauwesen verwendet werden, um energieintensive Baustoffe wie Beton zu ersetzen. Dafür benötigt es aber den Einsatz von schweren Maschinen im Wald zur Holzernte, die gelegentlich aber auch Bodenschäden verursachen.

Ulrich Heindl erläutert das Spannungsdreieck Ökologie-Ökonomie-Erholung..

Die für die Allgemeinheit wichtigen Funktionen Ökologie und Erholung stellt der Waldbesitzer dabei unentgeltlich zur Verfügung. „Die Forstpolitik muss der Gesellschaft aufzeigen, dass der kleine Waldbesitzer dies auf Dauer nicht aus der eigenen Tasche leisten kann“, fordert Ulrich.

Förderung für Waldumbau notwendig

Zudem solle der Umbau der Nadelholzdominierten Wälder in stabile Mischwälder mit höherem Laubholzanteil für den Privatwald stärker gefördert werden.
Nötig ist ein Umbau so schnell wie möglich. Nach dem Waldzustandsbericht 2019 werden nur noch 25% der Nadel- und Laubbäume als „ungeschädigt“ geführt. Im Jahr 2012 waren es immerhin noch 44%.
Die zunehmende Schädigung der letzten Jahre ist vor allem auf einen Rückgang der Regenmengen, bzw. eine andere Verteilung im Jahresverlauf zurückzuführen. Beides Anzeichen des immer deutlicheren Klimawandels.

Die Nutzung von Holz bindet langfristig CO² – so werden z.B. in Möbeln und Holzhäusern ca. eine Tonne CO² pro Festmeter Holz gespeichert.
„Holznutzung ist Klimaschutz und Klimaschutz ist Waldschutz!“ Mit diesen Worten verabschiedete Ulrich nach gut zwei Stunden die Gruppe.

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